UVV: Unfallverhütungsvorschriften im Fuhrpark prüfen und umsetzen


Leasing-Experte
Die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) legen verbindliche Regeln fest, um Unfälle mit Firmenfahrzeugen zu verhindern. Dieser Artikel zeigt Ihnen, was genau unter UVV zu verstehen ist, welche UVV-Prüfungen für Pkw und Lkw erforderlich sind und welche Folgen bei Verstößen drohen.
Sie erhalten einen praxisnahen Ablauf für die UVV-Prüfung, einen Kostenüberblick und eine Checkliste für Ihren Fuhrpark. So sorgen Sie für Rechtssicherheit und schützen Mitarbeiter wirksam vor Gefahren.
Was versteht man unter UVV?
Die Abkürzung UVV steht für “Unfallverhütungsvorschriften” und bezeichnet verbindliche Vorgaben der Berufsgenossenschaften zum Schutz von Mitarbeitern im Arbeitsumfeld. Sie regeln, wie Arbeitsmittel, darunter auch Firmenwagen, sicher eingesetzt und gewartet werden müssen.
Ziel ist, Unfälle von vornherein zu vermeiden. Jede UVV definiert konkrete Prüfintervalle, Prüfpunkte und Pflichten für Arbeitgeber und Mitarbeiter, um Risiken systematisch auszuschließen. Unfallverhütungsvorschriften gelten für sämtliche Betriebe und alle Personen, die unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung fallen.
Was umfasst die UVV-Prüfung?
Die UVV-Prüfung stellt sicher, dass alle sicherheitsrelevanten Komponenten eines Firmenfahrzeugs regelmäßig kontrolliert werden. Neben den bekannten Punkten wie Bremsanlage, Lenkung, Beleuchtung, Reifen und Notfallausrüstung (z.B. Verbandskasten, Warnweste) orientiert sich die Kontrolle an den Vorgaben der DGUV G 314-003.
Dort sind unter anderem folgende Prüfpunkte definiert:
- Bremssystem: Wirksamkeit der Bremsen, Zustand von Leitungen und Lufttank
- Lenkung und Fahrwerkselemente: Spielfreie Lenkung, Zustand von Gelenken und Federn
- Elektrische Anlage: Funktion von Scheinwerfern, Blinker, Hupe und Batterieanschlüssen
- Reifen und Räder: Profiltiefe, Druck, Unwucht und korrekter Sitz auf der Felge
- Sicherheitsausstattung: Vorhandensein und Unversehrtheit von Sicherheitsgurten, Kopfstützen, Warndreieck
- Lade- und Hebeeinrichtungen (bei Nutzfahrzeugen): Zustand von Ladebordwänden, Ladungssicherungspunkten
- Warn- und Rettungseinrichtungen: Feuerlöscher, Erste-Hilfe-Kasten, Notausgangshinweise im Fahrzeug
Jeder erkannte Mangel erhält eine Frist zur Behebung. Erst wenn alle Punkte abgehakt sind, erteilt die prüfende Person die UVV-Plakette oder das Prüfzertifikat. So bleibt der Fuhrpark dauerhaft einsatzbereit und sicher.
Ist eine UVV-Prüfung Pflicht?
Arbeitgeber tragen die Verantwortung für jährliche UVV-Inspektionen aller gewerblich genutzten Fahrzeuge. Die DGUV Vorschrift 70 schreibt diese Prüfung zusätzlich zur Hauptuntersuchung (TÜV) vor. Eine UVV-Plakette oder ein Protokoll bestätigt den regulären Ablauf.
Was kostet eine UVV-Prüfung?
Die Kosten variieren je nach Fahrzeugtyp und Prüforganisation. Für einen Pkw liegen sie meist zwischen 50€ und 100€ pro Termin, für Lkw entsprechend höher – üblicherweise zwischen 100€ und 200€ pro Termin. Größere oder spezielle Nutzfahrzeuge (z.B. mit Ladebordwand oder Kran) können bis 250€ kosten, da zusätzliche Hebe- und Ladeeinrichtungen geprüft werden müssen.
Interne Fachkräfte senken externe Prüfgebühren, erfordern jedoch Schulungs- und Dokumentationsaufwand.
UVV-Unterweisung und Schulung
Die UVV schreibt vor, dass alle Fahrzeugnutzer regelmäßig unterwiesen werden. Mitarbeiter müssen mindestens einmal jährlich an einer UVV-Schulung teilnehmen, in der sie:
- den richtigen Umgang mit Sicherheitsgurten und Notfallausrüstung üben
- Vorschriften zur Ladungssicherung und zur Sichtprüfung vor jeder Fahrt kennenlernen
- Verhaltensweisen bei Pannen und Unfällen trainieren
Nach jeder Unterweisung erhält jeder Teilnehmer eine Teilnahmebescheinigung, die Sie aufbewahren. Fehlende Nachweise können bei Kontrollen zu Bußgeldern führen. Stellen Sie sicher, dass die Schulungsunterlagen stets aktuell sind und an neue Vorschriften angepasst werden.
UVV-Prüfung in der Praxis: Ablauf, Prüfpunkte und UVV-Plakette
Die UVV-Prüfung beginnt mit einer präzisen Planung: Für jedes Fahrzeug werden Prüfdatum und verantwortliche Prüfperson festgelegt. Der Termin fällt spätestens ein Jahr nach der vorherigen Inspektion an.
Während der Prüfung arbeitet die sachkundige Person nach einem festgelegten Schema:
Sicht- und Funktionstest
Bremsen, Lenkung, Beleuchtung, Reifen und Scheibenwischer werden einzeln überprüft. Jede Leuchte, jeder Hebel und jede Dichtung muss einwandfrei funktionieren.
Notfallausrüstung kontrollieren
Verbandskasten, Warndreieck, Warnweste und gegebenenfalls Feuerlöscher werden auf Vollständigkeit und Unversehrtheit inspiziert.
DGUV G 314-003-Punkte abarbeiten
Lade- und Hebeeinrichtungen bei Nutzfahrzeugen, Sicherheitsgurte, Kopfstützen sowie elektrische und hydraulische Anschlüsse gelangen auf die Prüfliste.
Nach abgeschlossener Kontrolle geht es weiter zur Dokumentation.
Anbringen der UVV-Plakette
Die Prüfplakette kommt gut sichtbar an die Windschutzscheibe oder in den Motorraumdeckel.
Erstellung des Prüfprotokolls
Prüfdatum, Name der Prüfperson und festgestellte Mängel inklusive Fristen werden festgehalten.
Eintrag des nächsten Prüftermins
Das Fälligkeitsdatum landet im Kalender oder im Fuhrparkmanagementsystem, um Folgeprüfungen zuverlässig zu planen.
UVV-Checkliste für den Fuhrpark
Folgen Sie dieser Checkliste, um Ihre Prüfpflichten lückenlos zu erfüllen und Nachweise sicher zu dokumentieren:
Terminplanung anlegen:
- Legen Sie für jedes Fahrzeug Jahresfristen im Kalender an, idealerweise mit Erinnerungsfunktion.
- Vermerken Sie gekoppelt daran TÜV- und UVV-Termine, um Doppelprüfungen zu vermeiden.
Prüfprotokolle führen
- Nutzen Sie eine Vorlage, in der alle DGUV G 314-003-Punkte (Bremse, Lenkung, Elektrik, Reifen, Notfallausrüstung) abgehakt werden können.
- Dokumentieren Sie Datum, Prüfername und ermittelte Mängel samt Frist zur Behebung.
Unterweisungen belegen
- Planen Sie jährliche Schulungen für alle Fahrzeugnutzer ein.
- Sammeln Sie Teilnahmebescheinigungen und bewahren Sie diese sicher auf.
Mängelbehebung sicherstellen
- Überwachen Sie offene Mängel über eine Aufgabenliste.
- Bestätigen Sie schriftlich, sobald alle Mängel behoben sind.
Online-Ablagesystem nutzen
- Archivieren Sie Prüfprotokolle, Unterweisungsnachweise und Plakettenfotos in einer Fuhrparksoftware.
- Prüfen Sie regelmäßig, ob alle Dokumente vollständig und aktuell sind.
Konsequenzen bei Missachtung der UVV
Fehlende oder verspätete Prüfungen führen zur Verweigerung von Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. Erweist sich ein Mangel als Unfallursache, können Regressforderungen gegenüber der Prüfverantwortlichen folgen.
Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen die Unfallverhütungsvorschriften ziehen Bußgelder nach sich. Bei sehr schweren Fällen drohen strafrechtliche Ermittlungen gegen Geschäftsführung oder Fuhrparkleiter.
Fuhrparkverwaltung & UVV-Dokumentation mit LeasingCockpit
LeasingCockpit verwaltet Prüfprotokolle und Unterweisungsnachweise an einem Ort. Erinnerungen an fällige UVV-Prüfungen laufen automatisch und verhindern Terminüberschreitungen.
Prüfplaketten und Protokolle lassen sich online archivieren. Damit sind alle Nachweise jederzeit griffbereit und auditsicher verfügbar.
UVV – Häufige Fragen und Antworten
Wie häufig muss eine UVV-Prüfung für Firmenwagen erfolgen?
Für gewerblich genutzte Pkw und Lkw sieht die DGUV Vorschrift 70 eine jährliche Prüfung vor, unabhängig von der Hauptuntersuchung (TÜV). Haupt- und Zwischenprüfungen bei intensiver Nutzung lassen sich mit kurzen Sichtkontrollen durch Fahrer kombinieren, um Sicherheit und Nachweisführung zu optimieren.
Was umfasst eine UVV-Prüfung für Nutzfahrzeuge und Ladebordwände?
Die UVV-Prüfung für Nutzfahrzeuge nach DGUV G 314-003 kontrolliert neben Bremsanlage und Beleuchtung auch Hebe- und Ladeeinrichtungen wie Ladebordwände, Ladungssicherungspunkte und Hydraulik. Prüfprotokolle dokumentieren Mängel und Fristen zur Behebung, um Betriebsausfall zu vermeiden.
Unfallverhütungsvorschriften: Welche Beispiele gibt es?
Typische Vorgaben finden sich in der DGUV Vorschrift 70 („Fahrzeuge“), die jährliche Prüfungen von Bremsen, Lenkung und Beleuchtung vorschreibt. Die DGUV Regel 100-500 ergänzt um Sichtprüfungen vor jeder Fahrt und dokumentiert Mängel an Reifen, Gurten oder Notfallausrüstung.
Ist eine Sichtprüfung vor jeder Fahrt nach UVV verpflichtend?
Ja, UVV schreibt vor, dass Fahrer den Pkw oder Lkw vor Fahrtantritt auf offensichtliche Mängel prüfen, etwa Zustand von Reifen, Beleuchtung und Scheibenwischern. Diese Kontrolle muss protokolliert oder in Checklisten erfasst werden, um im Ernstfall die Einhaltung aller Unfallverhütungsvorschriften nachweisen zu können.
Welche Bedeutung hat die UVV-Unterweisung und wie kann sie nachgewiesen werden?
UVV-Unterweisungen schulen Mitarbeiter einmal jährlich in sicherer Fahrzeugnutzung, Ladungssicherung und Verhalten bei Zwischenfällen. Teilnahmebescheinigungen dokumentieren die Schulung und dienen im Ernstfall als Nachweis gegenüber Behörden und Berufsgenossenschaften.
Wie unterstützt LeasingCockpit bei der UVV-Dokumentation im Fuhrpark?
LeasingCockpit bündelt Prüfprotokolle, UVV-Plaketten sowie Unterweisungsnachweise und erinnert automatisch an fällige Prüftermine. Das sorgt für lückenlose Ablage und vereinfacht Audits, ohne aufwändige manuelle Verwaltung.
Wie erleichtert LeasingCockpit die Planung und Nachverfolgung von UVV-Prüfungen?
Die Plattform erstellt automatisierte Prüfkalender für jeden Firmenwagen und setzt Erinnerungen für anstehende UVV-Inspektionen. Verantwortliche behalten den Status aller Fahrzeuge im Blick und vermeiden Bußgelder durch verpasste Prüfungstermine.
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