Leasingfaktor: Richtig nutzen & Online-Rechner

Leasingfaktor

Geschrieben von
Matthias Winter

Leasing-Experte

14. Dez 2024

Der Leasingfaktor vereinfacht den Vergleich von Leasingangeboten. Anstatt also Listenpreise, Leasingraten und weitere Kosten händisch zu vergleichen, können Sie einfach den Leasingfaktor für den Angebotsvergleich heranziehen. Mit ihm lässt sich schnell und einfach einschätzen, wie fair und wirtschaftlich ein Angebot ist. Die einfache Berechnung und die Aussagekraft des Wertes zeigen wir in diesem Artikel. Wir stellen Ihnen ebenfalls die Formel zur Berechnung des Faktors vor, wenn eine Anzahlungen beachtet werden muss. → Zum Leasingfaktor-Rechner geht es hier.

 

Leasingfaktor verstehen: Definition, Bedeutung & Beispiel

Der Leasingfaktor ist eine Kennzahl, die Ihnen zeigt, wie wirtschaftlich ein Leasingangebot im Verhältnis zum Listenpreis eines Fahrzeugs ist.

Kurz gesagt berechnet der Leasingfaktor, welchen Prozentsatz des Fahrzeugwertes Sie pro Monat zahlen.

Ein Leasingfaktor von 1,0 bedeutet, dass Sie 1 Prozent des Listenpreises pro Monat zahlen. Je niedriger der Leasingfaktor, desto günstiger ist das Angebot im Verhältnis zum Fahrzeugwert. Für Gewerbekunden wird der Leasingfaktor oft netto (ohne MwSt.) dargestellt, während Privatkunden die Bruttowerte (inkl. MwSt.) nutzen. Die Einstufung der verschiedenen Ergebnisse zeigen wir Ihnen weiter unten in diesem Artikel.

 

Berechnung des Leasingfaktors

Die Berechnung ist einfach: Sie teilen die monatliche Leasingrate durch den Listenpreis des Fahrzeugs und multiplizieren das Ergebnis mit 100. Der Wert wird in Prozent angegeben oder direkt als Dezimalzahl zum Vergleich herangezogen. Ein Unterschied besteht nicht.

Die Leasingfaktor-Formel lautet: Leasingfaktor = Leasingrate / Listenpreis   Beispiel: Sie interessieren sich für ein Fahrzeug mit einem Listenpreis von 40.000 Euro und einer Leasingrate von 400 Euro im Monat. Leasingfaktor = 400 / 40.000 x 100 = 1,0

 

Leasingfaktor mit Anzahlung berechnen

Auch Anzahlungen oder Überführungskosten lassen sich in der Formel abbilden. Erst wenn sich diese Zusatzkosten im Leasingfaktor wiederfinden, ist der faire Vergleich mit anderen Angeboten wieder möglich.

Die erweiterte Leasingfaktor-Formel lautet: Leasingfaktor = (Rate + (Anzahlung/Laufzeit)) / Listenpreis x 100   Beispiel: Ein Fahrzeug kostet 40.000 Euro, auch die Leasingrate von 400 Euro im Monat bleibt. Hinzu kommen jedoch Überführungskosten in Höhe von 1.200 €. Die Laufzeit beträgt 36 Monate. Leasingfaktor = (400 + (1.200 / 36)) / 40.000 x 100 = 1,08

Das Beispiel zeigt, wie Zusatzkosten den Leasingfaktor und damit die Attraktivität eines Angebots beeinflussen können. Nutzen Sie diese Rechnung, um die tatsächlichen Kosten verschiedener Angebote zu vergleichen.

Was ist ein guter Leasingfaktor?

Ein guter Leasingfaktor hängt stark von den aktuellen Marktbedingungen und der Fahrzeugklasse ab. In einem sehr teuren Markt können auch etwas erhöhte Leasingfaktoren ein verhältnismäßig günstiges Angebot anzeigen. Der Wert ist also nicht absolut zu verstehen, sondern immer in der Umgebung der anderen Angebote zu bewerten. In der Regel gilt: Je niedriger der Leasingfaktor, desto günstiger ist das Angebot im Verhältnis zum Fahrzeugwert. Als grobe Orientierung können folgende Werte unserer Leasingfaktor Tabelle herangezogen werden:

Leasingfaktor Bewertung Erläuterung
0,5 oder niedriger Exzellent Sehr selten, meist bei Sonderaktionen oder stark subventionierten Modellen.
0,6 bis 0,8 Sehr gut Günstiges Angebot, oft bei Lagerfahrzeugen oder Auslaufmodellen zu finden.
0,8 bis 1,0 Gut Branchenüblicher Standard, besonders bei Neuwagen gängig.
1,0 bis 1,2 Akzeptabel Noch fair, besonders bei SUVs oder Fahrzeugen mit hoher Nachfrage üblich.
1,3 oder höher Wenig attraktiv Meist überteuert, oft bei Premiumfahrzeugen oder weniger guten Leasingkonditionen.

Diese Werte gelten vor allem für Fahrzeuge, die direkt ab Werk geleast werden. Bei Sonderangeboten, Lagerfahrzeugen oder Restposten sind Leasingfaktoren unter 0,8 häufig zu finden, da Händler diese Modelle schneller abverkaufen möchten.

 

Einfluss der Fahrzeugklasse auf den Leasingfaktor

Der Leasingfaktor variiert je nach Fahrzeugtyp. Wichtig ist, dass mit dem Wert nur gleiche Fahrzeuge oder sehr ähnliche Fahrzeugklassen verglichen werden. Hingegen lässt sich der Leasingfaktor eines Kleinwagens nicht mit dem eines Luxusautos vergleichen.

Fahrzeugklasse Typischer Leasingfaktor Hinweise
Kleinwagen (z. B. VW Polo) 0,5 bis 0,9 Sehr wettbewerbsfähig, da diese Fahrzeuge leicht zu leasen und kostengünstig sind.
Kompaktklasse (z. B. VW Golf) 0,7 bis 1,0 Gängig bei Neuwagen und stark nachgefragten Modellen wie dem VW Golf.
Mittelklasse (z.B. BMW 3er) 0,8 bis 1,1 Oft etwas höhere Leasingfaktoren aufgrund der Fahrzeugausstattung.
SUVs (z. B. Audi Q5) 1,0 bis 1,3 SUVs haben tendenziell höhere Leasingfaktoren wegen der starken Nachfrage.
Luxusklasse (z.B. Mercedes S-Klasse) 1,2 oder höher Premiumfahrzeuge weisen meist deutlich höhere Leasingfaktoren auf.
Elektrofahrzeuge 0,7 bis 1,0 Stark abhängig von Förderungen und Verkaufsdruck der Hersteller – teils günstiger als erwartet.

* für alle Klassen gilt: Der Leasingfaktor kann von diesen typischen Werten durch Sonderkonditionen oder Marktsituationen abweichen.

 

Der Faktor in Privatleasing vs. Gewerbeleasing

Beim Gewerbeleasing wird der Netto-Leasingfaktor genutzt, während Privatkunden mit Bruttowerten rechnen müssen. Gewerbekunden profitieren zudem oft von speziellen Angeboten mit besonders niedrigen Leasingfaktoren, da die Hersteller gezielt Unternehmen ansprechen möchten. Es ist also wichtig, genau darauf zu achten, welcher Leasingfaktor vom Anbieter gemeint ist.

 

Praktische Anwendung: Wie nutze ich den Leasingfaktor richtig?

Der Leasingfaktor ist nützlich, um aus vielen Angeboten schnell die attraktivsten herauszusuchen. Da die Berechnung aber nicht alle Einzelheiten eines Angebotes einbeziehen kann, muss beim Vergleich trotzdem bedacht vorgegangen werden.

  • Leasingfaktor berechnen: Werden ausschließlich monatliche Raten fällig, reicht die einfache Formel.
  • Erweiterten Faktor berechnen: Mit der gezeigten Formel lassen sich auch Sonderzahlungen einbeziehen.
  • Wert der Anbieter nutzen: Einige Leasinganbieter stellen den Leasingfaktor bereit, sodass Sie nicht selbst rechnen müssen. Wichtig: Prüfen Sie genau, ob die Sonderzahlungen bereits inbegriffen sind.
  • Leasingfaktor-Rechner verwenden: Unser Online-Rechner spart Zeit und vermeidet Fehler bei der Berechnung.
  • Brutto/Netto beachten: Achten Sie darauf, ob Angebote in Brutto- oder Netto sind – das ist vor allem für Gewerbekunden entscheidend.
  • Vergleich mit einer Leasingfaktor-Tabelle: Nutzen Sie die typischen Werte aus einer Tabelle (siehe oben), um den berechneten Leasingfaktor besser einzuordnen.

Tipp: Einige Leasingangebote sind trotz Leasingfaktor nicht direkt vergleichbar. Ein scheinbar hoher Leasingfaktor kann trotzdem sinnvoll sein, wenn das Angebot zusätzliche Vorteile bietet, wie Wartungspakete oder günstige Konditionen für Vielnutzer bzw. Gewerbekunden. Beziehen Sie diese Aspekte in Ihre Entscheidung ein.

 

Der praktische Nutzen des Leasingfaktors

Für den schnellen Vergleich von Leasingangeboten ist der Faktor nützlich und gibt eine erste Orientierung. Selbstverständlich sollte Ihre Prüfung immer über den Leasingfaktor hinausgehen. Neben Anzahlungen oder Überführungskosten kommen während des Leasings meist auch weitere Kosten hinzu: Versicherung, Reparaturen und Ersatz für Verschleiß. Bei der Einbeziehung aller Kosten befindet man sich schnell beim Begriff der Total Cost of Ownership – also der tatsächlichen Gesamtkosten für die Nutzung des Fahrzeuges. Da Unternehmer in der Regel viele Angebote vergleichen und mehrere verschiedene Fahrzeuge erwägen, ist für sie der Leasingfaktor ein häufig genutztes Hilfsmittel für einen besseren Marktüberblick.

 

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Leasingfaktor – Häufige Fragen und Antworten

 

Was sagt der Leasingfaktor aus?

Der Leasingfaktor zeigt, wie günstig oder teuer ein Leasingangebot im Verhältnis zum Listenpreis eines Fahrzeugs ist. Er ermöglicht den schnellen Vergleich verschiedener Leasingangebote unabhängig vom Fahrzeugwert. Ein niedriger Leasingfaktor deutet auf ein wirtschaftlich attraktives Angebot hin.

Was ist ein guter Leasingfaktor?

Ein Leasingfaktor unter 0,8 gilt als sehr gut. Branchenübliche Werte bewegen sich zwischen 0,8 und 1,0. Faktoren über 1,0 sind akzeptabel, können aber je nach Fahrzeugklasse und Zusatzleistungen teuer sein.

Unterscheidet sich der Leasingfaktor bei Privat- und Gewerbeleasing?

Ja, Privatkunden verwenden den Brutto-Leasingfaktor (inkl. MwSt.), während Gewerbekunden oft Netto-Werte nutzen (exkl. MwSt.). Gewerbekunden profitieren zudem häufig von günstigeren Konditionen und steuerlichen Vorteilen.

Reicht der Leasingfaktor aus, um ein Angebot zu bewerten?

Nein, der Leasingfaktor ist eine Orientierungshilfe, ersetzt aber keine vollständige Kostenbetrachtung. Prüfen Sie immer die Gesamtkosten inklusive aller Zusatzleistungen und vergleichen Sie diese mit Ihren individuellen Anforderungen.

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